Greife zum Bedeutungsbeitel,
schlag aus Buchenstaben Sinn heraus.
Kehr den Abfall dann beseite,
forme später neue Sprache draus.
Beschaffe Fadennadel Dir und Schere,
schneidere ein Sprachgewand.
Nimm mit Sorgfalt alle Maße,
kleide Deine Worte stets von Hand.
Wasch in Tränen Deine Sätze,
kein Sinn kann ohne Leiden sein.
Durch die Echtheit der Gefühle,
wird die Geschichte wahrhaft Dein.
Fege Feuer zwischen Zeilen,
setz das Leserherz in Brand.
Du musst ihm die Sinne rauben,
niemals billig, mit Verstand.
Glühe für die Kraft der Sprache,
als wäre es der letzte Tag.
Schicke Menschen auf die Reise,
wie nur Dein Schreiben es vermag.
© Jo Wolf
Ich mag deine Art zu schreiben sehr.
Danke dafür.
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Mehr wünsche ich mir nicht 🙂
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Ja, da hat sie recht gehabt. Das gefällt mir subjektiv tatsächlich ausnehmend gut. Und objektiv betrachtet finde ich die Sprachbilder wirklich originell und das Reimschema hervorragend gewählt. Wenn man nach der formalen Strenge fragt: In Strophe 1, 2 und 3 ist der eine oder andere Vers rhythmisch noch nicht ganz so abgestimmt, wie es in Strophe 5 und 6 der Fall ist (wenn ich es laut lese, stolpere ich ein wenig). Aber unterm Strich: Daumen hoch! Mehr davon!
Übrigens, weil wir darüber sprachen: https://deutschehaikugesellschaft.de/haikulexikon/uber-haiku/
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Danke schön 🙂
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An die ersten drei Strophen geh ich nochmal mit der feinen Rhythmusformfeile. Mal schauen, ob ich über eine mit so feiner Körnung verfüge. 🙂
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