Wort der Woche und freitägliches Plappergeklapper

Die Zeit bleibt und dennoch ist eine Weile her seit meinem ersten Wort der Woche. Die dazugehörige Aktion „Das Wort der Woche“ hat Julia in ihrem Blog freudenwege ins Leben gerufen. Danke dafür 🙂

Diesmal ist mein Wort der Woche keine Eigenschöpfung von mir, sondern stammt ursprünglich aus dem französischen. Mir ist es, wie vielen anderen wohl auch, erstmalig in einer bekannten Bildergeschichte von Wilhelm Busch begegnet:

Jeder denkt, die sind perdü!
Aber nein! – Noch leben sie!

Die Zeilen stammen natürlich aus „Max und Moritz“. Ein sehr schöner Ausdruck für „verloren, nicht mehr da“, finde ich.

Ich war gestern Nacht (und auch schon manches Mal davor in dieser Woche) ebenfalls vollkommen perdü, deswegen erkläre ich es zu meinem Wort der Woche. 🙂

Es leitet sich aus dem französischen „perdu“ ab. Das ist das Partizip Perfekt von „perdre“, was „verlieren“ heißt. Ein umgangssprachliches, deutsches Synonym für dieses Wort ist „futsch“, welches ich auch gerne mag und benutze.

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Zu meinem sonstigen Klappergeplapper (oder war es umgekehrt….? *hmmm*)

Aufgrund eines Blogartikels zum Thema Tod, Depressionen und Selbstmord, habe ich mir selbst einige Gedanken dazu gemacht. Für mich kein unbekanntes Thema. Dabei bin ich gedanklich über ein Buch gestolpert, dass mich in dieser und vieler anderer Hinsicht sehr geprägt hat. Es handelt sich dabei um „Alles Sense“ von einem meiner liebsten Schriftsteller, Terry Pratchett. Bei dieser Rezension könnt ihr euch selbst ein ganz gutes Bild machen: Rezension bei Phantastik-Couch.de

Oberflächlich betrachtet erscheint das Buch vielleicht manchem als belanglose Klamauklektüre. Es steckt allerdings viel mehr philosophisches und tröstliches darin, als man auf den ersten Blick denken mag. Es trifft vor allem mein persönliches Humorzentrum sehr und schafft vor allem eins besonders hervorragend: Dem Tod eine Persönlichkeit zu verleihen und ihm etwas von seinem Schrecken zu nehmen. Fasst schon möchte ich ihm begegnen, diesem verschrobenen Kauz, dem skelettösen  Sensenmann, der nur in Großbuchstaben redet, mit seiner besonderen und vielleicht sehr viel klareren Sicht der Dinge als manch anderer. Jedenfalls wirft er Fragen auf und serviert sie inklusive mancher Antwort auf seine ganz eigene Art.

Mir hat Terry Pratchett zudem einen neuen Blickwinkel auf den Tod erschaffen. Einen Ansprechpartner. Nicht unbedingt einen nur tröstlichen, aber einen der mich innerlich lachen lässt. Dafür bin ich dankbar. Terry Pratchett ist am 12. März 2015 gestorben. Ein trauriger Tag. Ich wünsche ihm seitdem, dass er seiner Eigenkreation begegnen durfte. Ich wünsche es auch mir. Es hieße, dass ich ebenfalls eine Chance dazu habe.

Pratchetts Tod (der aus seinen Buch, nicht sein eigener… hm, also das ist ja auch sein eigener, verdammt… dann anders): Terrys literarische Schöpfung eines personifizierten Todes birgt auch die Chance, diesem schon im Leben zu begegnen. Na gut, dafür müsste ich laut den Regeln der in den Büchern von Pratchett erschaffenen Welt, wohl zaubern können, oder ein Kind sein, besser noch ein bezauberndes Kind. Aber es birgt eine Hoffnung, die mir das Leben schöner macht. Es lässt mich die Dinge seitdem mit einer neuen, relativierten Form des Schmunzelns sehen. Das ist etwas, was ich gerne mit anderen Menschen teile. Ich hoffe, das gelegentlich zu schaffen und gebe jedem mit auf dem Weg:

MENSCH

SEI DIE ZEIT DIE DU DIR SELBER GIBST

LEB DAS WAS DU AM LEBEN LIEBST

SCHAU ÖFTER ÜBER DEINEN TELLERRAND

UND WENN DORT TOD WINKT – SCHÜTTLE IHM ZUM GRUSS DIE HAND

© Jo Wolf – Für Terry und den Tod

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Nun zu etwas nicht vollkommen anderem:

Scheinbar habe ich heute den Drang, einige meiner „Lieblinge“ zu offenbaren. Zu meinen Lieblingsfilmen gehört unzweifelbar „Der Sinn des Lebens“ von Monty Python. Den kann ich jedem nur ans Herz legen. Aber auch hier steht und fällt das meiste wieder mit der Frage, ob dein persönliches Humorzentrum getroffen wird. In diesem Fall solltest Du zugänglich für schwarzen Humor sein.

Tja, was ist der Sinn der Lebens. Dreht sich alles um Glaube und Fortpflanzung? Diesbzüglich bietet der Film ein wunderbares Lied (wieder eins meiner „Lieblinge“^^). Es beschäftigt sich wunderbar satirisch mit einem veralteten Ansatz zur Lebensgrundlage laut katholischer Kirche:

Ich mag es, wie sehr hier getroffen und auf die Spitze getrieben wird. 🙂

Was jetzt wirklich der Sinn ist? Hm, ich bin davon überzeugt, dass es vor allem darauf ankommt, niemandem Glauben zu schenken, der Dir weiß machen will, dass er ihn kennt. Wenn er Dir das zudem noch verkaufen will, dann renn so schnell du kannst! Ich glaube nicht, dass es einen tieferen Sinn gibt. Aber Lebenswege. Welche man davon beschreitet, ist eine persönliche Entscheidung.

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Jetzt aber wirklich zu etwas vollkommen anderem:

Es gibt neues von meinen Wildnisplänen. Meine erste Tour startet nächstes Wochenende. Ich bin fürs erste gerüstet und guter Dinge. Wo es hingeht, verrate ich noch nicht. Aber ich werde Fotos machen und hinterher berichten. 🙂

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Im Camp Nanowrimo läuft es mit meinem Projekt so garnicht. Totale Schreibblockade bei dem Thema, ich habe mich völlig verwurschtelt. Ich überlege, kurzfristig das Thema zu ändern und den Rest des Monats im Camp einfach für ein anderes Projekt zu nutzen. Dann kommt vielleicht zumindest überhaupt noch etwas brauchbares dabei heraus. :-/

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Zum Schluß noch etwas in eigener Sache bezüglich des Blogs:

Mit meinem Theme und der Gestaltung bin ich an sich ganz zufrieden. Allerdings sind ältere Texte bei dieser Struktrurierung ziemlich weit unten versteckt und nur mit Gewühl zu erreichen. Deswegen werde ich fortan immer einen oben auf der Startseite anheften, in unregelmäßigem Turnus und mit meiner Laune entsprechend.

Den Anfang macht: Melancholischer Erguss in orangegelb

Das passt heute zu meiner Stimmung, wenn auch mit Schwankungen 😀

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Das war es jetzt aber, jedem meinen Dank und meine Hochachtung, der es bis hierhin geschafft hat, am Ball zu bleiben! XD

Wünsche allen einen schönen Start in das Wochenende, auch wenn ich bis dahin noch von mir lesen lassen werde.

Jo 🙂

 

25 Antworten auf „Wort der Woche und freitägliches Plappergeklapper

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  1. Ein wirklich toller Beitrag, der mir viele Inspirationen gegeben hat. Das Buch muss ich mir auf jeden Fall noch einmal genauer ansehen! Und dieses Wort… Ich kannte es vorher nicht, aber ich finde es ziemlich atmosphärisch und dieser Klang… es ist so ein süßer Klang, kann man fast sagen, und dass die Bedeutung so garnicht süß ist, ist irgendwie so wunderbar verdreht. Meiner Meinung nach ein Wort, dass es echt Wert ist, Wort der Woche zu sein! 😉
    Liebe Grüße ❤

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    1. Vielen Dank, lieb felia! 🙂 Ich empfinde das genauso wie Du. Ich würde Dir gerne noch mehr schreiben, aber die Hunde liegen da und schauen mich an, weil sie mir mir nach draußen wollen. Wenn ich sie nicht ausführe, sind die beiden armen Fellnasen in Bälde womöglich auch schon ganz perdü. Ihr Blick jedenfalls spricht Bände. 😀 Ich wünsche Dir alles Gute, Jo 🙂

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      1. Gut gemacht 👏 *auf die Schulter klopf* 😂😉 Ich habe einen Straßenhund aus Griechenland. Ist ein Mischling, sieht aber ein bisschen aus wie ein Golden Retriver und ist leider schon ziemlich alt, deshalb versuche ich so viel Zeit wie möglich zu verbringen… Solange ich noch kann 😦 Was für Hunde hast du? Also ich glaub ich hab sie schon auf den Bildern gesehen🙈 Aber welche Rasse und so?❤️

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      2. Danke danke, ich tue was ich kann *g*
        Ein alter Hund bringt ja schon eine Menge besondere Bedürfnisse mit, ich habe das zuletzt seit 2 Jahren hinter mir.
        Meine beiden sind Mischlinge. Ein LabradorTerrier (offensichtlich, aber die von der Vorbesitzerin gegebenen Informationen weisen auf ein viel größeres Durcheinander hin^^). Die andere ist ein Mischling aus Clumber Spaniel und Springer Spaniel. Erstere wird bald 11, die andere 4. Eigentlich mochte ich Spaniels nie so. Ich habe sie mir dennoch angesehen, als sie zu vermitteln war, weil sie möglicherweise charakterlich sehr gut als zweiter Hund zur ersten passen konnte. War ein Volltreffer und jetzt ist sie mein 🙂

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      3. Ja, da hast du recht. Viele Medikamente, die im Alter halt einfach dazukommen, sind wirklich teuer. Und auch der Besuch beim Tierarzt ist immer totale Abzocke😕… Aber was sein muss muss halt einfach sein… ich finde es wirklich schön, dass du gleich 2 Hunde hast, die können sich dann gegenseitig Gesellschaft leisten und sind dann nicht so „ganz allein unter Menschen“ 😂. Ich wollte früher immer noch einen 2. Hund haben (natürlich am besten ein weibchen, für süße Hundewelpen😅) aber ich durfte nie☹️… Haben sich die beiden gleich auf Anhieb verstanden? Ein Zweithund kann ja auch zu Komplikationen führen…

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      4. Es hat wunderbar geklappt mit den beiden. Das war uns wichtig, nachdem wir schonmal gegenteilige Erfahrunge gemacht haben. Das war damals schlimm und hat für eine monatelange Krisensituation gesorgt. Deswegen haben wir diesmal versucht, bestmöglich auszuwählen und das auch geschafft. Sie greifen charakterlich gut ineinander und profitieren vom anderen. Keine „best buddies“ aber sie harmonieren gut. Das kann bei zwei Hündinnen auch ziemlich böse schief gehen.

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      5. Ich habe mich auch lange gewunden und dann entschieden, es nur zu machen, wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe und alles dafür getan, dass es nicht nochmal so schief geht.
        Vielen Dank für Deine Freude und den Gute Nacht Wunsch, liebe Felia. 🙂
        Ich wünsche Dir und glaube fest, dass es so kommen kann – guten Schlaf und Träume vom Sternenstaubmann. 🙂

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    1. Argh, ja, Susanne, richtig, entschuldige bitte, da habe ich nicht richtig nachgedacht. Ich korrigiere das fehlerhafte Ergebnis meiner Recherchen hiermit und behaupte von nun an das Gegenteil: Es gibt einen Sinn des Lebens! Er lautet: 42!
      *murmel* Sowas aber auch, dass mir das nach all den Jahren der Sinnsuche noch passieren kann, verdammich noch eins, peinlich peinlich, und gestern sach ich noch zu dem Kumpel, 42! hab ich ihm gesagt, das isses! der Sinn des Lebens *grummelnd am Horizont in den Sonnenuntergang verschwinde* XD

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      1. Möglich wär es, behaupte ich, ohne die Serie gesehen zu haben.^^ Ich schaue mal in meinen Reiseführer durch die Galaxis… hm, nein, dass ist es doch nicht! Aber: Keine Panik! Des Rätsels Lösung wird schon noch ans Licht kommen! 😀

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    1. Hey Julia, tatsächlich. Futsch ist ein sehr schönes Wort, es behält etwas positives in Situationen, die einen Verlust bergen. Mag ich sehr! .-)
      Ich wünsche Dir auch ein schönes, erlebnisreiches Wochenende! Jo 🙂

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