Mission Lesefreude

Ich habe in der Bücherei zugeschlagen. Gierig und hemmungslos. Glücklicherweise stellte sich nach dem Ausleihen heraus, dass alle elf Hardcover-Bände der ausgesuchten Graphic Novels (oder auch „Erwachsenencomics“^^) auf den Millimeter genau in meinen Rucksack passten. Das Gewicht dann per pedes einige Kilometer nach Hause zu schleppen, nehme ich mal als geeignete Bestrafung für meine gedankenlose Gier. Aber nun, wer lesen will muss leiden.

Warum das alles? Der ein oder andere Verfolger meiner schriftlichen Ergüsse hat vielleicht mitbekommen, dass ich seit geraumer Zeit ein Leseproblem habe, was Romane und generell längere Texte angeht. Ich kann mich nicht einlassen, nicht interessieren, werde frustriert. Los ging das im Früh-Stadium meines Burn-Outs. Da sich das seit Jahren nicht in den Griff bekommen lässt, habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Comics habe ich eigentlich schon immer gemocht. Generell Bildergeschichten. Wilhelm Busch beispielsweise. Daher bin ich recht begeistert, wie viel Auswahl es an Geschichten inzwischen in diesem Format auch abseits der klassischen Themen, wie Superheldencomics, gibt.

Auf Sherlock Holmes habe ich es schon länger abgesehen, da habe ich mir direkt mehrere Bände mitgenommen. Kafka als Bildergeschichte hat mich direkt angesprochen und wanderte daher unbesehen in den Varianten „Das Schloss“ und „Das Urteil“ in den Rucksack. „The Graphic Canon – Weltliteratur als Graphic Novel“ schrie laut „Nimm mich, jetzt und hier, sofort mit!“. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt und freue mich wie Espenlaub  Bolle. Es sind manche Klassiker darunter, über die ich bisher garnichts weiß. Bei den bereits gelesenen, bin ich gespannt, wie sie grafisch von den jeweiligen Künstlern umgesetzt wurden.

Bei den restlichen Bänden bin ich nach Gefühl vorgegangen und habe intuitiv gegriffen, was mich auf den ersten Blick angesprochen hat. Das wäre zwar noch mehr von den vorhandenen Novels gewesen, aber wie gesagt… Rucksack-Kapazität ist begrenzt. 😀

Also – mal sehen, wie es sich anlässt mit der Bilderbuchleserei. Ich freue mich darauf und je nachdem, wie es läuft und mir zusagt, berichte ich ja auch von dem einen anderen Lesevergnügen. Auf Rezensionen in eigentlichen Sinne habe ich zwar keine Lust, dass dürfen gerne andere verfassen, aber ein paar meiner Eindrücke kann ich ja zum besten geben. (Falls ich durch den Bücherwust durchkomme^^)

11 Antworten auf „Mission Lesefreude

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  1. Gemach, gemach. Die Leihfrist beträgt doch bestimmt 4 Wochen. 😉 Aber es ist ja klar: Schreiben ohne zu lesen geht auf Dauer nicht. Irgendwann ist man alle. In diesem Sinne: Gut Les! 🙂

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    1. So ist es, 28 Tage, die man bis zu zweimal um denselben Zeitraum verlängern kann, also bis zu 84 Tage… das sollte reichen… 😀
      Vielen Dank Ro, ich glaube, das wird klappen. 🙂

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    1. Nein, wohl kaum. Das Gewicht ergibt sich einfach aus den Faktoren: Zuviel Auswahl, zu geringe Entscheidungsfähigkeit, Lust auf Graphic Novels als für neu entdeckte Literaturform und der Tatsache, das es alles Hardcover sind. 😉

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      1. „Dein Hunger ist wohl mal wieder größer als der Magen“, sagt man zu Kindern, wenn sie sich bei Tisch einen Riesenberg auf den Teller packen und „Wenn ich diese Mengen hier sehe, habe ich schon keinen Hunger mehr“, sagen manchmal ältere Personen, wenn sie übervolle Teller befürchten . Es gibt diese Begriffe wie Leselust, Lesehunger, Wissbegierde, Hunger auf Bildung glaube ich auch. … manchmal gibt es „Bauchentscheidungen“. Intuitives Handeln

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