Unerhört

Schau was die dort machen

die von nebenan.

Wo bleibt die gute Sitte,

das ist ja unerhört!

Die sollen das jetzt lassen,

weil es die Nachbarn stört.

© Jo Wolf

8 Antworten auf „Unerhört

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  1. Die Menschen vermengen gerne Moral und Sitte,
    bis daraus homogener Anstand wird.

    Dabei ist die Moral das Wertempfinden,
    die Sitte aber die Eingrenzung des Handlungsfreiraumes,
    auf eine vorgeschriebene Richtigkeit.

    Zumindest möchte ich das so definieren.
    Es zeugt von bedenklicher Kleingeistigkeit,
    Peinlichkeiten dadurch zu vermeiden,
    niemanden etwas tun lassen zu wollen,
    was mir selbst befremdlich erscheint,
    obwohl ich eigentlich keine Berührung damit habe.

    Aber es ist bequem und schont die eigenen Grenzen.
    Wenn man diese übertritt könnte man sich nämlich selbst kennenlernen
    und im Laufe der Erkenntnis die vertraute Moral hinter sich zurücklassen.
    Wo kommen wir denn da hin wenn wir alle werden wer wir wirklich sind.
    Es ist einfacher die Anpassung mit dem Begriff von Anstand zu kleiden,
    damit niemand auffällt und wir unbequemes Denken vermeiden.

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